Eigentlich war nichts Besonderes geplant. Eine Frischkäsetorte sollte es werden. Das heißt – untenrum Mürbeteig und oben drauf eine Ei-Frischkäsefüllung und zum Schluss Tomatenscheiben. Alles schlicht und lecker.
Ich rühr zu Beginn die Teig- Zutaten immer mit dem Knethaken – dann ist die Geschichte nicht ganz so klebrig (nein – hier sind wir noch nicht bei der Erotik).
Danach arbeite ich mit den Händen nach.
Und wie so oft an diesen Corona-Abenden ist alles etwas ruhiger als in der Zeit zuvor. Das was mir manchmal (eigentlich eher selten) wie Mehltau über der Covid-Welt erscheint – fühlte sich in diesem Moment angenehm entspannt an.
Alles war einigermaßen gleichmäßig, also herausgenommen und auf die Arbeitsplatte gelegt und ich begann mit der Hand zu kneten.

Da war es – das Meditative – Mürbeteigkneten. Er gelingt mir nämlich nicht immer. Manchmal wird er klebrig, manchmal krümelt er – aber heute – liebe Leute – er war nahezu perfekt.
Schön glatt und nachgiebig, hin und her gewalkt, ein wenig gedrückt und massiert wie eine muskulöse Schulter, nachdem alle Verspannungen weg gearbeitet sind.
💫
Mürrrbeteig – das klingt schon so schön, mit einem ganz weichen ‚rrr‘ wie das Schnurren einer Katze – rrrrrr.
Ja – er war perfekt – der Teig – denn das Kneten war ganz still, kein Knatschen zu hören im Raum – nur das Ticken der Wanduhr und das Schnurren der Katze auf dem Küchenstuhl.
Ich glaube wir beide – die Katze und ich – wir haben ihn gleichzeitig gespürt, diesen perfekten Moment.
Kennt ihr ihn auch? Den perfekten Augenblick, wenn die Zeit still zu stehen scheint und das Universum den Atem anhält?
💫
Doch irgendwann ist er vorbei – der Moment – am Besten, wenn er am Schönsten ist; dann muss man aufhören – sonst wird der Mürbeteig zu warm und gelingt nicht mehr.
In diesem Sinne – einen schönen Abend und eine schöne Nacht euch allen 🌍
Die Erotik des Mürbeteigs ist mir bislang noch nicht aufgefallen. Hm… Vielleicht sollte ich mal wieder etwas backen. Mit Mürbeteig. Einen Apfelkuchen zum Beispiel. Äpfel hätte ich grade genug…
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Klingt gut ^^
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Nicht nur Teig kneten, der ganze Prozess des Backens ist irgendwie ein sehr meditativer. Ich bin ein Brotbäcker. Und wenn es mir mal nicht gut geht, mir was im Kopf rum geht, ich nicht zur Ruhe komme, dann backe ich ein Brot und knete den Teig mit der Hand. Etwas so Ursprüngliches wie Brot eignet sich dafür noch besser als Kuchen oder Torte. Finde ich.
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Stimmt 🙂
Brotteig ist nochmal schöner. Und ich liebe Hefeteig – auch gern als aus der Rührschüssel rausgekratzte Reste. Meine Oma sagte zwar früher, da würd man Bauchweh bekommen – hab ich ihr aber schon vor 55 Jahren nicht geglaubt 😀
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Sehr schön beschrieben … werde beim nächsten Teig mal mehr geniessen 🙂
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Danke schön 🙂
Oh jaaa – genieß den Augenblick. Bei Mürbeteig ist er relativ kurz, aber intensiv 😀
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Oh ja, kenne ich, schön geschildert, danke!
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Danke dir 🙂
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