Ich muss gestehen – ich mag mein Smartphone. Ich kann damit Nachrichten verschicken, Notizen machen, im Internet nachschauen, Wanderrouten planen und
jetzt kommt’s!!!
ich kann sogar damit telefonieren.
Aber ich kann es auch mal liegenlassen, wenn ich etwas anderes zu tun habe – wie zum Beispiel beim Autofahren, wenn ich meine Ruhe will oder wenn ich mich mit jemand unterhalte … ihr wisst schon … man schaut sich gegenseitig an und spricht miteinander. Ich finde den Ausdruck „Aufmerksamkeit teilen“ sehr schön.
Das ist etwas, was kleine Kinder schon können – aufmerksam schauen, zuhören und dabei lernen. Früher dachte man ja, Babys wären leere Hüllen, die man erst mal mit Wissen füllen müsse; aber mittlerweile weiß man, dass in den kleinen Köpfen jede Menge los ist:
deutschlandfunkkultur.de/saeuglingsforschung-wie-babys-die-welt-entdecken
Was sie dabei dringend brauchen, ist die Reaktion ihres Gegenüber in Gesichtsausdruck, Stimme und Gesten.
Ich erinnere mich noch gut, als die Kindergärterin mir einmal erzählte, sie wundere sich über unseren Sohn, denn sie habe noch nie ein Kind gehabt, das Sonnen mit Bärten male …

Wir spekulierten, der Grund könne sein, dass er die ersten Wochen von meinem Mann betreut worden war, weil ich zu der Zeit noch krank war.
Und jetzt frage ich mich, was wohl Kinder malen, deren Eltern zu viel in die Smartphones schauen? Wenn sie nie ganz präsent sind – wenn sich die Kinder die Aufmerksamkeit mit einem nahezu übermächtigen Gegner teilen müssen.
Dabei geht es nicht nur um das Sehen – es geht auch um die Sprache, ihren Rhythmus, ihre Tonlage. Alles muss zusammenpassen. So entdecken sie die Welt – und letztendlich sich selbst.

So praktisch diese kleinen Geräte sind – so aufdringlich können sie sein. All diese Programme, Nachrichten, die sich darin befinden, sind superwichtig – oder doch nicht?
Ich merk das ja auch bei mir und ich muss mich dann aktiv daran erinnern, das Smartphone wegzulegen.
In diesem Sinne – es geht doch nichts über das Real Life 🌞